Die US Luftpost in den 1920er JahrenWie wurde eigentlich in den 1920er Jahren navigiert?
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Zu dieser Zeit gab es keine Flugnavigationskarten wie wir sie heute kennen. Deshalb nutzten die Postpiloten Flüsse, Berge, Eisenbahnlinien, Städte und andere auffällige Referenzpunkte um zu Navigieren. Bei schlechtem Wetter und in der Nacht war dies entsprechend fast unmöglich. Unerfahrene Piloten verflogen sich regelmässig und so dauerten die Postlieferungen oft viel länger als erwartet.
Die Post löste das Problem mit der weltweit ersten zivilien Bodennavigationshilfe. Eine Serie von Leuchttürmen sollte den Piloten den Weg weisen. Alle 10 Meilen (16km) wurde ein 15 Meter hoher Stahlturm mit einem rotierenden Licht aufgestellt und am Boden wurde aus Beton ein grosser gelber Pfeil gegossen, der den Weg weiste. Ein Generatorenhäuschen mit einem grossen Öltank erzeugte den Strom für den Leuchtturm und die Betonpfeile am Boden waren in auffälligem Gelb gut sichtbar angemalt.
Dank dieser Installation gelang es den Postpiloten Briefsendenungen in nur 30 Stunden von New York nach San Francisco zu fliegen.
Zwischen 1924 und 1929 wurde mit diesem System die ganze Strecke von Ost nach West erschlossen. Ingesamt wurden auf diese Art und Weise in den USA 29'000km Luftpoststrassen mit 1'550 Leuchttürmen und 236 Zwischenlandemöglichkeiten erschlossen.
Mitte der 1920er Jahre flog die US Post jährlich 4 Mio. km und 14 Mio. Briefsendungen durch das Land.
Auch Charles Lindbergh war ein Postflieger und flog für einige Zeit mit einer de Haviland DH-4 die Route von Chicago nach St. Louis (Contract Air Mail Route No. 2). Dabei musste er zweimal von seinem defektem Flugzeug abspringen (Lindbergh's Zertifikat als Postflieger).


Heute, 90 Jahre danach sind nur noch die Betonpfeile am Boden sichtbar. Natürlich ist die gelber Farbe abgeblättert und die Leuchttürme sind verschwunden.

Auch Travel Air Flugzeuge wurden für den Postdienst eingesetzt. Ein schön restauriertes Exemplar einer Post-Travel Air befindet sich in Deutschland und kann oft an Flugshows bewundert werden.





