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2. Von Quebec nach Iqaluit

Am nächsten Tag fliegen wir 2000km über vorwiegend unbewohntes kanadisches Territorium bis nach Iqaluit, vormals Forbisher Bay. Ein mässiger Gegenwind (30-50 Knoten) drosselt unsere Geschwindigkeit. Glücklicherweise ist eine aktive Front bereits westlich von uns und wir haben in FL130-FL150 recht gute Flugbedingungen.

 

Nach knapp 1000km und 2:20h Flugzeiten setze ich zur Zwischenlandung in Schefferville an. Es regnet und ich habe bei der Landung 22 Knoten Seitenwind mit Böenspitzen bis 30 Knoten. Wir lassen die N44BG bis an den Rand voll tanken, erledigen die Flugplanaufgabe und Pete kündigt Iqaluit unsere voraussichtliche Landezeit an.

 

Quebey → Schefferville:

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Der Start in Schefferville erfolgt wiederum bei leichtem Regen. Zuerst müssen wir für kurze Zeit tief und VFR bleiben. Wir weichen den zahlreichen Wolken aus. Es ist bockig. Doch bald erhalten wir die erlösende Freigabe: "cleared to FL 150"! Mit viel Speed steige ich durch die Wolken und schon bald sind wir "on top".  Das Wetter ist schön hier oben. Die Druckkabine funktioniert einwandfrei. Alles wird auf Reiseflug eingestellt und der Autopilot erledigt den Rest.

 

Pünktlich zum Absinken und Anflug auf Iqaluit verzieht sich die Bewölkung und wir erhalten eine perfekte Sicht auf die Tundralandschaft und das Meer. Die Landschaft wirkt öde. Kein Baum, nur grünes Moos...

 

Wir erhalten "vectors to final" und landen nach 02:25h und 1050 km. Es ist kühl hier im Norden. Wir rollen zur Tankstelle. Diese besteht aus einem Dpot von 200 Liter-Fässern. Ich bezahle "mein" Fass und wir füllen die Lancair mit demkostbaren AVGAS. Hier gibt es nur eine Abrechnungseinheit für AVGAS und zwar pro Fass. Egal wieviel Sprit man benötig, man bezahlt ein Fass. Der Rest wird dann für die Schneemobile benutzt. Mein Fass hat Pete Wochen zuvor bestellt und reservieren lassen.

 

Der Handling-Agent fährt uns durch Iqaluit ins Hotel. Die Stadt ist ein unwirklicher Ort. Rund 7000 Menschen leben hier. Das Eis verschwand erst im Juni aus der Bucht und ab Ende September ist wieder alles zugefroren. Auf die Frage warum jemand hier wohnt erhallten wir nur ausweichende Antworten. Es scheint als alle vor "etwas" geflüchtet sind und hier einen Neuanfang oder ein "Versteck" suchen. Am Abend geniessen wir ein "Arctic surf und turf" (Karibu und Lachs). Wir gehen bald zu Bett, denn wir müssen morgen früh aufstehen, da wir mit der Zeitverschiebung einiges an Tageslicht verlieren werden.

 

Schefferville → Iqaluit:

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